Saddle & Tack:
Western saddles and bridles.
Experience: For all riding levels.
Horses:
Western horses, including Quarter and Morgan Horses with a height of up to 1.60m.
"Auch das bravste Pferd sticht einmal der Hafer" - zu keinem Pferd passt dieser Spruch so gut wie zum American Quarter Horse. Er trifft genau die Merkmale dieser großartigen Pferde, die gleichzeitig einen sanften, freundlichen Charakter haben und die unglaubliche Fähigkeit, vom Stand aus in unvorstellbar schnellem Galopp davon zu rasen, der jeden Englischen Vollblüter weit hinter sich läßt - zumindest auf die Distanz einer Viertelmeile, woher das Pferd seinen Namen hat.
Viele Leute meinen, dass das Quarter Horse aus Amerikas Westen stammt, in Wirklichkeit hat es sich aber in den östlichen Staaten entwickelt und in den frühen europäischen Kolonialgebieten. Die Spanier brachten Berber (und vermutlich auch Araber) mit, während die späteren Siedler aus England kamen und schottische Galloways sowie - noch später - auch Englische Vollblüter einführten.
Die amerikanischen Indianer stahlen spanische Pferde, und im Verlauf der Geschichte kamen Engländer in den Besitz dieser Pferde, die sie mit Vollblütern oder im Vollblut stehenden Pferden kreuzten. Sie erhielten ein zähes, kräftiges Pferd, das sich zu dem entwickelte, was wir heute als American Quarter Horse kennen.
Die britischen Siedler brachten nicht nur ihre eigenen Pferde mit, sondern auch ihre Liebe zu Rennveranstaltungen. Aber in diesem neuen Land gab es noch keine Rennstrecken, geschweige denn einen richtigen Turf, so machten sie sich ihre eigenen Strecken: auf Straßen oder über erzwungenermaßen kurze Distanzen, die durch gerodetes Waldland führten. Diese Distanz wurde bald standardisiert auf eine Viertelmeile (440 m), und auf dieser Strecke waren die kleinen, kompakten, muskulösen Pferdchen phänomenale Sprinter.
Doch in der harten Pionierzeit wurden die Pferde nicht nur für Rennen gebraucht. Sie mussten Hans-Dampf-in-allen-Gassen sein und dabei unter schwierigsten Umständen leben. Sie arbeiteten auf Farmen, zogen Holzstämme, wurden ins Geschirr gespannt und arbeiteten vor allem als Viehhirten. Für diese Aufgabe waren sie die idealen Pferde. Ihr kurzer, kompakter Körperbau erlaubte ihnen, mit einer erstaunlichen Behendigkeit Drehungen und Wendungen auszuführen, und ihre Vorliebe für einen schnellen Sprint ließ sie die Herden jagen und wieder zusammenbringen, wie es sonst kein anderes Pferd schaffte. Sie entwickelten den so genannten »Cowsense«, und es gibt kaum etwas Aufregenderes im Pferdegeschehen, als ein Quarter Horse zu beobachten, das gerade »seine Kuh bearbeitet«.
Heutzutage ist das Quarter Horse auch ein vielseitiges Freizeitpferd, und es gibt nur wenige Disziplinen, in denen es keinen Erfolg hat. Es ist beim Springreiten ebenso zu sehen wie bei Distanzritten, in der Dressur ebenso wie im Polo oder bei Showveranstaltungen. Man kann es zur Jagd einsetzen, aber vor allem bei Rodeos und allen Formen der Western-Reiterei, wie zum Beispiel »Barrel-racing« (schnellstmögliches Rennen um Fässer) oder »Cattle-cutting« (Aussondern eines einzelnen Rindes aus der Herde).
Wie populär diese Pferde sind, erkennt man daraus, dass sie den größten Pferdezuchtverband der Welt mit über 1,5 Millionen eingetragenen Tieren bilden.
Äußere Erscheinung:
Größe: zwischen 145 und 160cm.
Farbe: Die amerikanische Quarter Horse Association akzeptiert keine Pferde, die so große Abzeichen haben, daß sie von der Größe, von der Art und von der Körperstelle her als Pintos, Appaloosas oder gar Albinos gelten könnten.
Kopf: relativ kurz, aber breit, mit feinem Maul und fest geschlossenen Lippen. Die oberen und unteren Schneidezähne müssen aufeinander beißen. Gut entwickelte Kinnladen. Weite, sensible Nüstern. Mittellange, aufmerksame, weit auseinander stehende Ohren. Große, Intelligenz zeigende Augen.
Hals: Der Kopf geht in den Hals in einem Winkel von ca. 45° über. Gute Ganaschenfreiheit und viel Kehltiefe, die dem Pferd erlauben, auch bei gesenktem Kopf während der Arbeit genügend Luft zu bekommen. Der relativ lange Hals geht über in schräge Schultern. Hochgebogener Hals oder dicker Mähnenkamm ist unerwünscht.
Schultern: lang, ebenfalls in einem Winkel von 45° zum Körper stehend. Dadurch lange Schritte möglich. Ziemlich muskulös. Die Schräge der Schultern führt zu einem mittelhohen, gut ausgeprägten Widerrist. Widerrist und Kruppe haben etwa die gleiche Höhe.
Gebäude: tiefe und breite Brust mit viel Platz für Herz und Lungen. Weit auseinander stehende Vorderbeine. Die Muskeln im Innern der Vorderbeine sehen aus wie ein umgedrehtes V. Kurzer Rücken, eng geschlossen, voll und mächtig in der Lendengegend. Gut ausgeprägter Rippenbogen. Die Bauchlinie erscheint länger als der Rücken; Bauch nicht zu hoch eingezogen.
Hinterhand: breit, tief und schwer, wenn von der Seite oder von hinten gesehen. Ober- und Unterschenkel sowie Knie und Gelenke stark bemuskelt. Lange, abschüssige Kruppe. Lange Hüftmuskeln, die bis in die Sprunggelenke bzw. Knie übergehen. Die Sprunggelenke sind - von hinten gesehen - der breiteste Teil des Pferdes, breiter als die Hüften.
Gliedmaßen: breite, flache, trockene und kräftige Sprunggelenke; völlig frei von überflüssigem Gewebe. Gelenke ganz geradeaus gerichtet. Kurze Röhren mit bodennahen Knien und Gelenken. Von der Seite und von hinten sehen sie sehr steil aus, außerdem breit von der Seite aus gesehen. Die Sehnen erscheinen gut abgesetzt von Knochen und Muskeln. Kräftige Fesselgelenke, um Zug und Druck bei der Arbeit gut durchzustehen. Fesseln mittellang, wiederum in einem Winkel von 45° zu den Beinen stehend. Von vorn und von hinten gesehen sind Beine, Röhren und Fesselgelenke ganz gerade. Hufe relativ lang und im Verhältnis zur Größe des Pferdes stehend. An der Ferse offen, weit und tief.

Das Morgan Horse ist etwas ganz Einzigartiges, denn es ist die einzige Rasse, die sich auf einen einzigen Hengst zurückführen lässt, nach dem sie auch benannt ist. Dieses Pferd hieß ursprünglich Figure (geb. 1789), wurde aber nach seinem Besitzer, einem armen Gesanglehrer, der im 18. Jahrhundert in England wohnte, nur als das »Pferd von Justin Morgan« bekannt.
Das kleine, kaum 143 cm große und nur etwas mehr als sieben Zentner schwere Pferd wurde im Jahre 1795 von besagtem Justin Morgan als zweijähriges Pferd erworben und entpuppte sich bald als ein außerordentlich starkes und vielseitiges Tier.
Trotz seiner geringen Größe nahm es an Holztransport-Wettbewerben teil, verlor angeblich dabei niemals, und bewegte Lasten, die Pferde von einem Gewicht von elf Zentnern nicht schaffen konnten. Es arbeitete vor dem Pflug, vor dem Wagen und leistete auch die schwere Arbeit des Felsen- und Baumstammtransports über unwegsames Gelände.
Justin Morgans Pferd nahm an vielen Rennen teil. Es lief meistens die Distanz von einer Viertelmeile (440 m) und ist auch hier angeblich nie geschlagen worden, weder unter dem Sattel noch im Geschirr. Natürlich wurde mit ihm auch - damals noch unkontrolliert - gezüchtet, und alle seine Nachkommen zeigten die gleichen bemerkenswerten Eigenschaften wie er: Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und einen angenehmen Charakter.
Über seine Herkunft weiß man nichts Genaues. Einige behaupten, er sei ein Hengst aus holländischer Zucht gewesen, andere glauben, er stamme von einem Hengst namens True Briton ab. Dieser Hengst soll ein Vollblüter gewesen sein, aus anderer Leute Mund hört man wieder, er sei ein Cob gewesen, vor allem deshalb, weil sein Name in der Cob-Zucht häufig vorkommt. Die Statue von Morgans Pferd, die in der Morgan Horse Farm in Vermont, USA, steht, zeigt in der Tat ein Pferd mit vielen Cob-Kennzeichen, und die modernen Morgan-Pferde sind in vielen Dingen den Welsh Cobs sehr ähnlich. Das auffälligste Merkmal dabei ist wohl der in Cob-Manier sehr hoch getragene Kopf, vor allem wenn die Pferde im Geschirr laufen.
Die heutigen Morgan-Pferde sind wie ihre Vorfahren erstaunlich vielseitig, gehen hervorragend unter dem Sattel und ebenso gut vor dem Wagen. Man sagt ihnen nach, daß sie die größten Konkurrenten für Araber sind, wenn es um Ausdauer und Härte bei Distanzritten geht. Ihre Eleganz, ihr Adel und ihre Aufrichtung machen aus ihnen ideale Pferde, die an privaten Fahrturnieren teilnehmen können, an so genannten Concours d' elégance. Außerdem haben sie großes Springtalent. Bei den Olympischen Spielen 1948 in London gewann sogar ein Morgan-Pferd, Arete, unter dem inzwischen verstorbenen Springreiter General Humberto Mariles eine Goldmedaille.
Zwei Typen sind entstanden - das Park Horse und das Pleasure Horse. Im Prinzip sind sie sich sehr ähnlich, doch entwickelte das Park Horse (so genannt, weil es ursprünglich vornehmlich in den Parks der Südstaaten Amerikas geritten wurde) eine große Knieaktion im Trab. Das Pferd zeigt viel Bewegung und Aufrichtung, es trägt sich selbst - wie man sagt. Man hat das Gefühl, dem Pferd macht das Laufen Spaß und es bewegt sich gern. Der auffallende Trab wird erst im Alter von etwa sieben Jahren entwickelt, und es ist nicht gesagt, daß sich diese Eigenschaft vererbt. Die Nachkommen eines Park-Horse-Hengstes und einer ebensolchen Stute müssen nicht unbedingt diese Eigenschaft haben. Und antrainieren kann man so etwas einem Morgan Horse nicht! Morgans sind typisch amerikanische Pferde, doch gibt es sie inzwischen auch in Europa.
Größe: zwischen 143 und 153 cm
Farbe: Braune, Rappen, gelegentlich Füchse.
Kopf: nicht zu groß, trocken, mit schönem Profil von den Wangen bis zum Maul. Das Nasenprofil kann gerade, aber auch leicht gebogen sein, jedoch nie ramskopfartig. Breite, trockene Unterkiefer. Mittelgroßes Maul mit kleinen, festen Lippen und großen Nüstern. Ohren sollten klein, weit auseinander stehend und aufmerksam gespitzt sein. Augen groß und klar.
Hals: mittellang, mit ausgeprägtem Mähnenkamm. Klare Kehllinie. Sanfte Schrägung bis zu den Schultern. Mähne und Schopf lang und dicht.
Schultern: lang, schräg, sanft übergehend in einen ausgeprägten, aber nicht zu hohen Widerrist.
Gebäude: viel Gurtentiefe. Kurzer, breiter, muskulöser Rücken. Breite Lenden und muskulöse, geschlossene Kruppe. Mittelhand groß und ziemlich rund. Gut
behoste Hinterhand.
Gliedmaßen: kurze, gerade, gut auseinander stehende Vorderbeine. Ober- und Unterschenkel muskulös mit kurzen, flachen Röhrbeinen. Fesselgelenke nicht rund, eher breit. Fesseln klar und kräftig, von mittlerer Länge, Neigung entsprechend der Schulterschräge. Hufe von mittlerer Größe, fast ganz rund. Breite, trockene Gelenke.
Aktion: flacher, elastischer, schneller Schritt mit viel Raumgriff. Der Trab muss aufrecht, frei, versammelt und ausbalanciert sein; der Galopp sanft, leichtfüßig, versammelt und auf jeder Hand gleichermaßen gut.
